Sonntag, 27. August 2023

Irgendetwas stimmt hier nicht – Prigoschins Flugzeug Absturz

 

 
Bildquelle: Telegram Screenschot verm. vom Absturz

Man kann zu Prigoschin und Wagner stehen wie man will, aber den Familien der Opfer und vor allem den Angehörigen der Crew erst einmal mein herzliches Beileid. Bei dem Absturz sollen zehn Personen zu Tode gekommen sein, davon 3 Crew Mitglieder, auf der Passagierliste standen unter anderem der Wagner Chef Prigoschin und der Wagner-Gründer Utkin. Eigentlich wollte ich noch die endgültige Identifizierung der Opfer abwarten um mit belastbaren Fakten aufwarten zu können, aber einige Dinge können schon jetzt thematisiert werden, da es auch im Vorfeld einiges zu klären gibt. In diesen Artikel geht es mir erst mal ausschließlich um Anhaltspunkte aus den Flugdaten und die Ungereimtheiten, welche sich daraus belegen lassen. Erst später wenn die Obduktionsergebnisse vorliegen, kann man ausführlicher über eventuelle Motive mancher Akteure im Hintergrund Rückschlüsse ziehen. Nun zum Verlauf des Fluges von RA-02795 vom 23. August.

Der innerrussische Flug von Prigoschins Embraer Legacy 600 (RA-02795) startete um um 17:53 Uhr Ortszeit vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo, sein Ziel war der internationale Flughafen St. Petersburg in etwa 635 km Entfernung. Die Flugzeit von Moskau nach St. Petersburg dauert im Normalfall etwas über eine Stunde. Während der ersten 70 Kilometer des Fluges ist (nach Flightradar 24) ein normaler Steigflug mit etwa 310 bis 360 kt (knapp über 600 km/h) zu beobachten, der bis in eine Flughöhe von etwa 6500 Meter reicht. Innerhalb der nächsten 70 Kilometern stieg Prigoschins Maschine nochmals weiter auf in eine Höhe von ca. 8500 m, mit einer sagenhaften Spitzengeschwindigkeit von 513 kt, was etwa 950 km/h entspricht. Die Höchstgeschwindigkeit der Legacy 600 liegt jedoch nach Herstellerangaben nur bei maximal 834 Km/h.(siehe hier) Die erste Frage ist, wie konnte die Embraer diese Geschwindigkeit überhaupt erreichen? Um 18:20 Uhr dann verlor die Legacy 600 in einem dramatischen Sturzflug ca. 2000 Meter an Flughöhe um auf etwa 6500 Metern einige Sekunden die Höhe zu halten. Kurz darauf fiel sie senkrecht, trudelnd vom Himmel wie Videos nahelegen.

Fast genau zum Zeitpunkt des Absturzes von RA-02795 landete um 18:19 Uhr auf dem St. Petersburger Flughafen eine zweite Wagner Maschine, eine Embraer Legacy 650 mit der Kennung RA-02748. (siehe hier) Diese Maschine ist im Normalfall die bevorzugte Maschine Prigoschins und mit 850 km/h etwas schneller als die 600er Legacy, die Embraer 650 flog später auch wieder um 18:59 Uhr mit unbekanntem Ziel von St. Petersburg ab. Einen Tag später flog RA-02748 dann von Moskau nach Baku, muß also irgendwann zwischen dem 23.8 und 24.8 nach Moskau zurückgekehrt sein. Soviel zu den lückenhaften Flugdaten des zweiten Wagner Fluges. Wahrscheinlich hat man aus Verschleierungsgründen den Transponder der Maschine ausgeschaltet.

Ein ungenannter Ermittler soll ausgesagt haben dass das Schadensbild der Absturzmaschine im Bereich des hinteren Fahrwerkes, am verstärkten Flügelansatz, besonders ausgeprägt gewesen sein soll, was erklären könnte warum ein Flügel (bis jetzt unklar welcher) abgerissen ist und in 2 Kilometer Entfernung zum Hauptwrack gefunden wurde. Dieser Umstand würde auch den fast senkrechten Trudelabsturz der Legacy 600 von den Zeugenvideos erklären. Eine Rakete hätte eher auf die Wärmesignatur der Triebwerke am Heck abgezielt, was eine Bombe an Bord wahrscheinlicher macht. Ein totales strukturelles Versagen ohne Fremdeinwirkung, gerade am ultrastarken Flügelansatz halte ich aus technischer Sicht nicht für möglich, ich gehe also von einer, wie auch immer gearteten Explosion aus.

Sowohl die hohe Geschwindigkeit der Absturzmaschine, welche aus technischer Sicht nicht den flugzeugtypischen Daten entspricht, als auch der zeitliche Zusammenhang und Route des zweiten Wagner-Fliegers RA-02748 mit ausgeschaltetem Transponder, werfen Fragen auf ob es hier mit rechten Dingen zugegangen ist und Prigoschin doch noch lebt, auch wenn sein Handy in den Trümmern gefunden wurde. Ein Verschwinden Prigoschins von der Bildfläche jedenfalls (egal ob lebend oder tot) hätte politisch jede Menge Vorteile für viele Seiten, aber warten wir erst einmal die Obduktionen der Opfer ab.


Ich bleibe in jedem Fall am Ball!


Euer Micha

 

P.S.: Um 14:00 ist mir zugegangen das "Im Rahmen der Aufklärung des Flugzeugabsturzes im Gebiet Twer eine molekular-genetische Expertise durchgeführt wurde" mit dem Ergebnis das Prigoschin unter den Toten ist. Trotz dieser Information bleiben die Umstände äußerst verdächtig. Wer saß in der zweiten Maschine und zu welchem Zweck wurde der Zielort nach dem Start in St Petersburg verschleiert? Wie konnte Prigoschins Maschine so schnell fliegen? Also wenn mir jemand dazu eine plausible Erklärung liefert, okay - Wenn nicht, stinkt das Ding immer noch! 

 

Quellen: 

Spiegel - Zwei Flugzeuge ein Absturz

Aero Telegraph - Legacy 600 Abgestürzt 

Flightradar24 - History Legacy 650 

Wikipedia - Flugverlauf von Wagner Legacy 600 

Frankfurter Rundschau - Prigoschins Tod - Das Wrack 

Sonntag, 23. Juli 2023

Der Michel im "Glück" und der Habeck!

 

Zeitgenössische Zeichnung - Der Habeck: Koboldartiges Fabelwesen, bekannt für seine einschläfernde Wirkung und für seine wirtschaftliche Raffinesse.

Es war einmal ein fleißiges Völklein welches durch seiner Hände Arbeit ein bescheidenes Stückchen Wohlstand erhaschen konnte. Die Mitglieder dieses Völkchens wollen wir der Einfachheit halber den "deutschen Michel" nennen. Der Michel war fleißig, rechtschaffend und konnte sich immer darauf verlassen, das, wenn er fleißig bliebe, er immer zu Essen, ein warmes und trockenes Dach über dem Kopf und eine Kutsche mit Pferdestärken haben würde. Und sollte unser Michel kurzzeitig durch andere Umstände seinen Fleiß nicht mehr unter die anderen Michels bringen können, so war er doch sicher das er wenigstens kein Hunger leiden musste und ein Bettchen für ihn bereitstand. Der Michel war also eigentlich ganz zufrieden und hatte sogar ein kleines Säcklein mit Gold unter seinem Kopfkissen.

Eines Abends jedoch, dem Michel fielen gerade die Augen zu,  tauchte ein kleiner grüner Mann an seinem Nachttischchen auf. Er hatte lange Ohren und rauchte eine Pfeife deren Rauch den Michel noch müder werden ließ, sodass er seine Augen nicht mehr aufbekam. So vernahm er in diesem Moment nur die Stimme des grünen Männleins. Das grüne Wesen erzählte dem Michel eine Geschichte, von Katastrophen und Armut, Wasserfluten, Missernten und Unwetter, all dies würde über den Michel und über alle anderen Menschen auf der Welt hereinbrechen, wenn er weiterhin sein kleines Häuschen mit seinem Feuerchen erwärmen würde. Irgendwie fiel der Michel dann in einen unruhigen Schlaf und als er am nächsten Morgen aufwachte, hatte er ein schlechtes Gewissen.

Am Abend dann nach dem Tagewerk saß der Michel Zuhause und überlegte sein Feuerchen heute nicht anzuzünden, mummelte sich dafür dick in seine Daunendecke und wurde wieder müde. Es dauerte nicht lange, da tauchte das Männlein erneut an seinem Nachttische auf, setzte sich auf Michels Stühlchen und sagte, an seiner Pfeife ziehend, das der Michel noch mehr tun müsse um die schlimmen Dinge auf der Welt einzudämmen, er solle ganz auf das Feuerchen verzichten. Da fragte der Michel nach. "Wie soll ich denn dann mein Häuslein wärmen?" Das grüne Männlein schlug vor den Kamin und den Schonstein abzubauen, die gewonnenen Steine sollte er dann in die Sonne legen und sobald diese warm geworden sind, wieder ins Hause tragen. Und wem habe ich diesen guten Rat zu verdanken? Fragte unser Michel noch bevor er einschlief. Dem Habeck antwortete das Männlein dem ersten Manne unter den Grünlingen.

Am nächsten Tage dann fiel dem Michel auf, das andere deutsche Michels schon damit begonnen hatten ihre Schornsteine abzubauen und Steine in die Sonne zu legen und so schreitete dann auch unser Michel zur Tat. Das Grüne Habeck Männlein besuchte die Michels fortan jeden Abend um weitere Vorschläge zu unterbreiten, denn es schien nicht immer die Sonne und die Wärme der Steine reichte oft nicht aus um die Häuslein zu erwärmen. Nun forderte das Habeck-Männlein die Häuschen aller Michels mit Daunendecken einzuwickeln, das sollte helfen, funktioniert ja auch in euren Bettchen, argumentierte das Männlein. "Und woher sollen die vielen Daunen kommen, niemand von uns hat so viel Gänse?" fragte einer der anderen Michels. Rein zufällig hatte der Habeck aber mehrere Artgenossen, welche sich mit der Zucht von vielen Gänsen auskannten und er versprach große Mengen von Daunen zu besorgen und diesbezüglich ein gutes Angebot zu unterbreiten, welches die Michels nicht ablehnen konnten.

Es wurde inzwischen Herbst und die deutschen Michels froren bereits, als der Habeck mit seinen Artgenossen und Wagenkolonnen voll Daunen anrückte. Die Michels jubelten, denn die Männlein hatten (wenn auch erst spät) wortgehalten. Als die Michels nun tatkräftig zu Werke gehen wollten, forderten die grünen Männlein alles Gold von den Michels. Da schrien die Michels auf und fragten, wie sie denn ohne das Gold Handel treiben sollten? Nun überlegte unser Habeck, seines Zeichens das erste Männlein unter den anwesenden Grünlingen, und schlug eine "Förderung" vor. Jeder der sein Gold für die Daunen gab, solle ein kleines Säckchen Silber zurück erhalten. Dieses Silber könne leicht später in kleinen Raten zurück bezahlt werden, da ja kein Feuerholz mehr gekauft werden müsse. Er, der Habeck garantiere persönlich den Nutzen dieser Maßnamen-Förderung. Die Michels nickten zustimmend und nun packten alle Michels ihre Häuser in Daunen ein und der Herbstwind zog von nun an nicht mehr so stark durch die Häuslein. Die Michels waren zufrieden.

Allerdings fordere der rote König der Grünlinge mehr Einsatz von den Michels um die Katastrophen welche kommen würden bekämpfen zu können, sprach der erste unter den Grünlingen weiter. Er forderte alle Pferde und Ochsen der Michels zu verbieten, denn diese fräßen zu viel und würden mit ihren Gasen die Luft verpesten, genau wie die einst die Feucherchen der Häuser. Und erneut meldeten einige Michels an, das dann weder Transport von Gütern noch die Bestellung der Felder zu bewekstelligen sei. Auch hier hatte der erste unter den Grünlingen eine Idee. Die Michels sollten ihre Pferde und Ochsen gegen ein paar Esel tauschen, die fräßen weniger und pupsten nicht so viel wie die Pferde und Ochsen. Für die Esel sei nur jeweils das halbe Säckchen Silber zu Zahlen und man könne froh sein die viel zu viel fressenden Ochsen und Pferde los zu sein. Die Michels nickten, gaben das Silber, die Pferde und Ochsen ab und erhielten die Esel der Grünlinge, welche vorher die Daunenkarren zogen. Die Grünlinge zogen ab und mit ihnen das Gold, das Silber, die Pferde und Ochsen der Michels, welche nun die Karren der Grünlinge ohne Daunen zurück zogen.

Es wurde bald Winter und die Michels begannen erneut zu frieren, denn die Daunen allein reichten nicht und die Sonnenwärme reichte auch nicht um die Steine zu erwärmen, so waren die Häuschen der Michels bitterkalt. Die Michels kamen trotz allem über den Winter, aber nur weil sie vorher mit ihren Ochsen und Pferden so gute Ernten hervorgebracht hatten und so nahte auch irgendwann der rettende Frühling. Viele Michels waren, im noch nassen und kalten Frühjahr, durchgefroren und krank, weder sie noch die Esel waren in der Lage lange die Felder zu Pflügen oder die Saat ordentlich auszubringen. Auch die Daunen um die Häuser der Michels waren nass und faulig geworden über den Winter und Schimmel breitete sich in den Häuschen der Michels aus. Die Häuser waren vorerst nicht mehr bewohnbar.

Im Spätsommer erschienen die Grünlinge dann erneut und verlangten ihr ganzes Silbersäckchen zurück. Schließlich hatten die deutschen Michel den ganzen Frühling und Sommer über Zeit gehabt ihren Wohlstand durch Aussaat, Ernte, Handel und Handwerk zu mehren. Zusätzlich waren ja von den Grünlingen viele Möglichkeiten zum Sparen von Tierfutter und Brennholz eröffnet worden - auch hat man den Michels noch ein halbes Silbersäckchen gelassen. Aber die Michels klagten nur, sie wären krank geworden und kraftlos, die Esel faul und störrisch, ihre Häuser faulig usw. Die Grünlinge waren erbost von so viel Undankbarkeit und forderten die Häuser der Michels, wenn die Silbersäckchen nicht aufgebracht würden. Und so begab es sich das die deutschen Michels sich anschickten ihr Land und ihre Häuser zu verlassen um anderswo, vielleicht eine Bleibe zu finden. Noch bevor sie Ihr Land verließen kam ein schlimmes Unwetter und alle waren nass bis auf die Knochen und die Straßen glichen einem Flusse, da Sprach der erste unter den Michels, welcher mit den Grünlingen verhandelt hatte: "Seht, die Grünlinge hatten Recht  - Es SIND tatsächlich Armut, Wasserfluten, Missernten, und Unwetter gekommen, aber wir können froh sein, denn alles wäre noch viel schlimmer geworden, wenn wir weiter gemacht hätten wie zuvor!" Die deutschen Michel nickten, dankten den Grünlingen und wateten frohen Mutes durch den Schlamm von dannen. Sie hatten nichts mehr, waren aber glücklich!

 

Und wenn Sie nicht gestorben sind suchen sie noch heute eine Bleibe.

 

Liebe Grüße

 

Euer

 

Micha

Sonntag, 25. Juni 2023

Prigoschins "Feldzug" - Eine Meinung - Update

Ich befinde mich zwar momentan im Urlaub, aber die Ereignisse um den Söldner-Anführer Prigoschin und seinen "Marsch auf Moskau" lassen mich aufhorchen. Da ich hier Vorort in Ägypten nur über eingeschränktes Internet verfüge weise ich ausdrücklich daraufhin, das es sich bei diesem Artikel im meine persönliche Einschätzung der Lage handelt. Eine ausführliche Recherche ist bei einem reduzierten Datenvolumen nur schwerlich möglich. Nun zum Sachverhalt.

Prigoschin ist ein langjähriger Vertrauter von Russlands Präsident Putin und seinem weißrussischen Amtskollegen Lukaschenko. Er hat sich durch die Protektion Russlands eine private Söldner-Armee von etwa 30.000 - 40.000 Mann aufgebaut, bestens bewaffnet und Kampferfahren. Von dieser sogenannten Wagner Gruppe wurde die Drecksarbeit für Russland erledigt, alles was irgendwie schwierig, schäbig und verboten ist wird von diesen Leuten ohne Fragen durchgeführt, ähnlich wie das früher Blackwater für die USA geleistet hat. Solche Kriegsdienstleister werden oft auf verdeckte Art und Weise bezahlt. Geldmittel welche der Kongress oder die Duma mit Sicherheit nie zu Gesicht bekommen haben. Sowas wird durch zwielichtige Geschäfte finanziert. Während des Vietnam Krieges z.B. hatte die CIA zur Geldbeschaffung die sogenannte Air Amerika für Drogen- und Waffengeschäfte im Einsatz, ich denke das sieht in Russland ähnlich aus. Der Grundsatz "keine Buchung ohne Beleg" gilt in solchen Grauzonen nicht und genau hier liegt das Problem.

Prigoschin wirft nämlich Verteidigungsminister Shoigu Korruption vor. Versprochene Geldmittel, Munition und Ausrüstung seien nie bei ihm und seinen Soldaten angekommen und das glaube ich ihm sogar. Im russischen Verteidigungsministerium scheint so einiges zu versacken, genau wie bei den US Boys verschwinden hier Milliarden und tauchen plötzlich wieder auf. Diese Art von Veruntreuung sind Teil dieses schmutzigen Geschäftes, aber wenn Soldaten durch unterlassene Ausrüstungslieferungen sterben hört der "Spass" auf. Allein die Tatsache das Shoigu militärisch derart in der Ukraine versagt hat, sollte zu seinem Rücktritt führen. Den von Prigoschin behaupteten Luftangriff auf die Wagner Basis halte ich allerdings, bis zum Beweis des Gegenteils, für einen erfundenen Vorgang, zur Rechtfertigung seines Marsches auf Moskau.

Prigoschin ist ein gerissener Geschäftsmann und ich traue ihm zu, sich anderweitig umgehört zu haben, um sich die vom russischen Verteidigungsministerium vorenthaltenen Mittel anderswo zu besorgen. Ob nun die Nato dahintersteckt oder irgendwelche Olligarchen die nicht unbedingt Putin-freundlich sind, weiß ich vorerst nicht. Sein Defizit hat er jedenfalls ausgeglichen, sonst hätte er die Munitionslager an Russlands Grenzen für seinen Scheinangriff auf Moskau nicht so voll gehabt.

Ich glaube durchaus das sehr viele Wagner-Söldner russische Patrioten sind, auch wenn ein Teil aus EX Gefangenen besteht, allerdings wären sie nicht die ersten Soldaten die von ihren Anführern betrogen wurden. Ich traue Prigoschin nicht über den Weg. Meine Schätzung geht in etwa dahin, das er sich mächtige Rückendeckung für diesen Coup besorgt hat. Der Marsch in Richtung Moskau war durchaus ernst zu nehmen und hätte bei einem überlaufen der russischen Armee vielleicht sogar funktioniert. Präsident Putin hat allerdings den Wagner-Vorstoss als Verrat klassifiziert und Ermittlungen des FSB gegen Prigoschin eingeleitet. Während dessen wurden von der russischen Armee Verteidigungsanlagen errichtet und Truppen sowie Nationalgarde vor Moskau zusammen gezogen. Der Traum von Prigoschin als Volks-Tribun in Moskau mit Applaus empfangen zu werden war somit geplatzt. Er hätte dafür in Bewegung bleiben müssen, da er sonst, während er sich in Gefechten festgefahren hätte, von der russischen Luftwaffe aufgerieben worden wäre. Also trat Plan B in Kraft.

Prigoschin wäre nicht Prigoschin ohne einen  alternativen Plan zum Moskau Feldzug. Zuerst musste er seine Haut retten, da er sonst nirgends auf der Welt vor dem FSB sicher gewesen wäre. Putin hatte ihn fallen lassen, also wandte er sich an Lukaschenko, den engsten Verbündeten Russlands - Mit Erfolg! Prigoschin handelte über Lukaschenko Straffreiheit mit Russland aus, im Gegenzug gehen wieder alle zurück in die Kasernen und es wird kein Blut vergossen. Dennoch hat Prigoschin die Mission erfüllt, vielleicht nicht seine eigene, aber zumindest die seiner neuen Hintermänner - Nämlich die Verteidigungsfähigkeit Russlands zu testen. Zumindest die USA dürften genau wie die Ukraine genau hingeschaut haben😉

Liebe Grüße

Euer

Micha


Nachtrag 29.6.23: Die Diskussion darüber das Wagner Kämpfer jetzt von Belarus aus die Ukraine angreifen könnten, sodass der Aufstand der Wagner-Leute nur eine Finte war um der Ukraine später in den Rücken zu fallen, halte ich für zu weit hergeholt. Wenn dem so wäre, wären den Wagner-Truppen u.a. keine Hubschrauber und Flugzeuge entgegen geflogen, was Russland mindestens 12 Soldatenleben kostete, zudem sind noch gar keine Söldner der Wagner Gruppe in Belarus angekommen. Man hat massenhaft Straßen in Russland aufgerissen und militärische Kräfte vor Moskau zusammen gezogen um Prigoschins Zug aufzuhalten....das ganze sah richtig nach Angst aus. Auch hätte man einfach direkt reguläre russische Truppen nach Belarus verlegen können, ohne einen solchen Hokuspokus zu veranstalten. Den einzigen Vorteil den Putin von dieser Sache davongetragen hat ist, das sich einige Leute in seinem Apparat zu weit aus ihrer Deckung gewagt haben, um Prigoschin zu unterstützen. Diese Leute werden nun zweifellos aufgefallen sein und konsequent aussortiert. Darauf deutet auch die Festnahme von General Surowikin hin.

Samstag, 24. Juni 2023

Der Scuba Tector Langzeittest


Nun sind wir wieder an altbekannter Stelle in Ägypten und genießen unseren wohlverdienten Urlaub - Mit dabei, zwei Scuba Tectoren von Quest/Deteknix, welche uns bereits 3 Jahre viel Freude bereitet haben, (siehe hier) ganz im Gegensatz zu ihren Vorgängern. Der erste Satz dieser Dinger ist nämlich sang- und klanglos im zweiten Urlaub abgesoffen, wurden allerdings ohne Probleme vom Deteknix/Quest Service in 2 neuere Modelle umgetauscht, da das Eindringen von Wasser (Undichtigkeit) noch in der Garantiezeit geschah. Der Umtausch lief sehr easy ab, also schon mal ein dickes Plus für den Service von Deteknix/Quest. 

Die uns zugesandten Scuba Tectoren der neueren Generation (LED in der Spule) waren problemlos in der Türkei, in Griechenland und in Ägypten im Einsatz und hielten bis in unserem aktuellen Urlaub, fast genau 3 Jahre. Stand heute ist allerdings, das auch diese beiden Sonden aktuell wieder Wasser gezogen haben. Die Verschlüsse wurden immer dicht von uns verschlossen, die Gewinde gereinigt und die Dichtungen gefettet und trotzdem liefen sie mit Wasser voll. Die Tauchtiefe ging übrigens nie über 2m hinaus.

Ich habe mir allerdings die Mühe gemacht und die Stellen der aktuellen Undichtigkeit in der Badewanne mit Druckluft lokalisiert. Auf dem unteren Foto zeigen die Pfeile auf die Leck-Zonen. Es scheinen die Verklebungen an der Stelle des Übergangs zwischen Spule und der Elektronik (im Griff) zu sein. Auch das Sichtfenster scheint betroffen zu sein.


Die weißen Pfeile zeigen im übrigen auf die Reparatur-Stelle. Auch hier habe ich mir Mühe gegeben einen Fix zu finden. Meines Erachtens ist 2 Komponenten Epoxidharz-Kleber die beste Lösung, somit habe ich beide Stellen damit vergossen und siehe da, die Sonde ist dicht. Leider war die erste Elektronik nicht mehr zu Retten und so tauschte ich beide Platinen untereinander und ersetzte den Akku (bei Amazon etwa 10-12 Euro) und so konnte ich eine der beiden Sonden wirklich retten. Zum Glück hatte meine bessere Hälfte vor dem Urlaub eine neue Nocta Sonde bestellt, sodass der Urlaubsspaß nicht getrübt wurde. 

Das Fazit für mich ist, ein erneuter Kauf eines Scuba Tectors, welchen ich von Anfang an mit Kunstharz vergieße, um so der offensichtlichen Schwachstelle vorzubeugen. Es scheint echt so zu sein das jeder Hersteller (zumindest die die ich kennengelernt habe: Secon von Elbinger, Teknetics, Deteknix/Quest und eventuell Nocta) Schwachstellen aufweist, welche nach ein paar Jahren zum Neukauf zwingen. Da Deteknix einen guten Service hatte und ich nun die Schwachstellen kenne, werde ich bestimmt keinen anderen kaufen und daran erneut Fehler finden, welche ich vielleicht nicht mit kleinem Aufwand fixen kann.


Vielleicht hilft Euch dieser Artikel eine Enttäuschung zu vermeiden.


Liebe Grüße


Euer


Micha

P.S.: Die Nocta Sonde scheint elektrisch recht gut zu sein da wir sofort Goldfunde hatten, allerdings ist das Material nur als billig zu bezeichnen, da es bereits am 3. Tag, trotz sorgfältiger Behandlung, den Geist auf gab. (Siehe Fotos)